Über
das Eis im Trainingszentrum der Haie in der Gummersbacher Straße
fährt die Eismaschine und glättet die Spielfläche. Auf
den Zuschauerrängen sitzt ein junger Mann und schaut zu. Arturs Kruminsch
ist Stürmer im DNL-Team der Jung-Haie. Er wartet auf seinen Trainingsbeginn
in einer Stunde. Sein Blick wandert auf die Anzeigentafel und er schmunzelt.
„Ich habe früher in Essen gespielt. Im Schülerteam hab
ich mal mein erstes Tor gegen Köln geschossen. Heute spiele ich selbst
für Köln. Ist schon seltsam...“, berichtet der 15-Jährige
Arturs.
Zusammen mit seinem älteren Bruder Maris kommt er immer aus Dortmund
nach Köln zum Training. Ein langer Weg, den Arturs aber gerne auf
sich nimmt, weil ihm Eishockey Spaß macht. „Ich weiß
ehrlich gesagt gar nicht so genau, warum ich Eishockey gut finde. Es macht
halt einfach Spaß“, sagt Arturs und zuckt lachend mit den
Schultern. „Es gefällt mir, wenn ich in diesen schnellen Sport
passe und die Pässe dann ankommen. Dabei ist es mir wichtig, im Spiel
immer den Überblick zu behalten - egal gegen wen es geht. Einen Lieblings-
oder Angstgegner habe ich da nicht.“
Für den KEC spielt Arturs seit der Saison 2003/04. „Ich habe
mit fünfeinhalb Jahren angefangen Eishockey zu spielen. Mein Vater
und mein Bruder waren vorher schon beim Eishockey dabei und ich bin immer
mal wieder hin gegangen. Irgendwann wollte ich das dann auch mal probieren.
So fing alles an. Ich habe zuerst in Dortmund gespielt. Dann wechselte
ich nach Essen, weil auch mein Bruder dort spielte. Das war in meinem
ersten Jahr im Schülerteam.“ Durch den Wechsel seines älteren
Bruders von Essen nach Köln bekam Arturs dann auch Kontakt nach Köln,
machte ein Probetraining beim KEC und konnte nach guter Leistung beim
Probetraining in Köln bleiben.
„Vom Spiel her ist hier in Köln alles schneller“, zeigt
Arturs Unterschiede auf. „Hier wird öfter und länger am
Tag trainiert. Das stört mich aber nicht, denn es bringt mich ja
in meinem Spiel weiter.“ Dabei gibt es für Arturs im Training
nichts, was er nicht mag. „Du musst im Training einfach alles machen,
denn später im Spiel musst du ja auch alles beherrschen“, sagt
er.
Arturs ist sich sicher: „Bisher habe ich sehr viel von meinem Vater
lernen können. Auch von Lerry Suarez konnte ich in Essen lernen.
Hier in Köln gibt es wieder viel neues, was mich im Eishockey weiter
bringt“, beschreibt der 15-Jährige seine Eindrücke.
Arturs hat sich in Köln gut eingelebt. „Es gefällt mir
gut bei den Jung-Haien“, gibt er zu. Sportlich konnte Arturs sich
auch schon auf die Kölner Scorer-Liste schießen. „Im
ersten Spiel gegen Bad Tölz in dieser Saison habe ich mein erstes
DNL-Tor für Köln geschossen.“
Wie sein Bruder und die anderen DNL-Cracks der Jung-Haie möchte auch
Arturs gerne später einmal Profi werden. „Einen festen Wunschverein
habe ich da aber nicht im Auge.“
Bis sich für ihn aber die Frage nach einer Profilaufbahn stellt,
muss Arturs erst noch die Schulbank drücken. „Ich gehe wie
mein Bruder in eine Realschule in Dortmund. Dort bin ich in der neunten
Klasse.“ In der Schule mag Arturs gerne Fächer wie Sport und
Mathe. „Durch Schule und Eishockey habe ich darüber hinaus
eigentlich wenig Freizeit zur Verfügung. Wenn ich dann aber mal ein
wenig Luft habe, spiele ich auch schon mal gerne mit Freunden Fußball.“
Die Eismaschine fährt von der Spielfläche. Arturs steht auf
und geht Richtung Kabine. Umziehen und Aufwärmen steht an. „Mal
sehen, vielleicht spielen wir etwas Fußball zum Aufwärmen auf
dem Parkplatz“, sagt er lachend und verschwindet im Kabinengang.
Das Interview führte Sven Schneider
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