„Wir sind hier keine Hobbymannschaft“

Jung-Haie-Keeper Benjamin Dirksen weiß, dass es beim KEC zu Sache geht /
Schon seine ältere Schwester stand als Goali auf Eis

 

Benjamin Dirksen (Nr. 25)
Torhüter
Jahrgang 1988
DNL-Team Kölner Jung-Haie
Aus Bergneustadt


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist Sonntagmorgen und im Trainingszentrum der Kölner Haie öffnen sich schon die Türen. Für das DNL-Team der Kölner Jung-Haie steht mittags ein Spiel an. Die Spieler kommen nach und nach in die Halle um sich auf die Partie vorzubereiten. Ein junger Mann tritt gerade eben durch die Eingangstür. Es ist Benjamin Dirksen. Er ist einer der Torhüter im DNL-Team der Jung-Haie. Beim Betreten der Halle wirft er einen Blick auf die Eisfläche.
„Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mit dem Eishockey angefangen habe“, versucht der 15-Jährige sich zu erinnern. „Als ich klein war, besuchte ich oft mit meiner Familie die Eishalle. Meine ältere Schwester spielte damals schon als Torhüterin Eishockey. Ich bin dann erst aus Spaß Schlittschuh gelaufen und irgendwann wollte ich auch mal Eishockey ausprobieren.“
So kam es dazu, dass Benjamin beim TuS Wiehl mit dem Sport auf Eis begann. Die Bambinizeit verbrachte der Nachwuchskeeper der Jung-Haie beim TuS Wiehl. „Dann fragte mein Vater mich, ob ich es nicht vielleicht mal in Köln versuchen möchte. Ich habe ja gesagt, denn in Köln ist die Ausbildung besser und die Kölner Teams spielen in höheren Ligen, so dass man mehr gefordert wird“, schildert der 15-Jährige. So kam es gegen Ende der Bambinizeit zum Wechsel von Wiehl nach Köln.
In Köln gefällt es Dirksen bis heute. „Hier gibt es viel Training für junge Spieler aber es wird einem auch viel Disziplin abverlangt. Das ist anstrengend, aber es bringt was. Wir sind hier halt keine Hobbymannschaft, wo man mal ins Training kommt und dann mal wieder nicht. Das ist gut so.“
Benjamin war von Beginn seiner Eishockeyzeit an im Tor. „Ich habe ehrlich gesagt heute keine Ahnung mehr, warum das so war. Vielleicht, weil meine Schwester auch im Tor stand. Das hat sich dann einfach so ergeben.“ Benjamin lacht.
Darüber, dass er zum Eishockey kam, ist der 15-Jährige heute froh. „Ich mag meinen Job als Torhüter im Eishockey. Die Schüsse parieren, die schnellen Bewegungen zu koordinieren - das reizt mich an meiner Aufgabe im Kasten“, umschreibt er. Ein Reiz, der ihn schon bis ins Länderauswahlteam seiner Altersstufe brachte.
Wie seine Mannschaftskollegen wünscht sich Benjamin später auch eine Chance als Profi. „Ich habe da keinen besonderen Wunschverein. Wie für viele wäre es auch für mich ein absoluter Traum, mal in der NHL zu spielen. Aber auch die DEL wäre ein Traum“, gibt er zu. Ein sportliches Vorbild sieht der 15-Jährige im NHL-Keeper Curtis Joseph. „Er bewegt sich gut im Tor und spielt einen ähnlichen Stil wie ich“, erklärt Benjamin.
Dafür, dass er selbst sich gut im Kasten behaupten kann, ist Benjamin seinem alten Trainer aus Wiehl, Ulli Hecht, dankbar. „Bei dem habe ich alle Grundlagen gelernt. Darüber hinaus konnte ich viel von meinem Auswahltrainer Andreas Niemitz mitnehmen. Auch meinen Eltern verdanke ich viel.“
Doch Benjamin lernt nicht nur für das Eishockey. „Nee… ich gehe ja auch noch auf die Schule“, sagt er. Er besucht die Gesamtschule in Gummersbach. „Ich mag Fächer wie Sport und Englisch. Mathe und Deutsch mag ich nicht so sehr“, beschreibt der 15-Jährige.
In seiner Freizeit ist Benjamin gerne mit Freundin oder Freunden im Kino. „Für meine Freunde ist das mit meinem Eishockeyspielen schon schwierig. Ich habe deshalb oft wenig Zeit für sie“, beschreibt Benjamin. Oft geht es für ihn nach der Schule schnell zum Zug und nach Köln ins Training. Zumindest die Zugfahrt ist nicht ganz so schlimm. „Na ja… ich kann dann Hausaufgaben machen und außerdem fährt mein Teamkollege Henry Martens immer mit mir im Zug zum Training. Dann ist es nicht so langeweilig." Henry Martens kommt gerade zur Tür herein. Ein kurzer Handschlag, dann verschwinden die beiden mit den anderen Spielern in der Umkleidekabine.

Das Interview führte Sven Schneider